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Hinter den Kulissen

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Sie lauschte dem selbstvergessenen Stöhnen, zu dem sich ihre flachen Atemzüge entwickelt hatten. Ihr Körper schien nicht mehr ihr zu gehören, sondern war zu einer Art Kollektiv geworden. Einem gemeinsamen Organismus, verbunden mit allen ringsum. Jede Zelle britzelte elektrisch vor sich hin, gefüllt mit anal befeuerter Erregung. Vielleicht sollte sie doch bei Literotica weitermachen, ging es ihr durch den Kopf. Bei Gruppensex. Wenn das immer so abgefahren lief?

„Ooooohhhh", krähte sie verzückt und klammerte sich an den Rändern der Tischplatte fest. Etwas stieg in ihr auf. Etwas Gewaltiges.

„Sie kommt gleich", drang Gonzos Flüstern an ihr Ohr. „Jetzt alle. Helft mit. Helft ihr. Und mir. Uns allen."

Hände legten sich auf sie, überall. Geschlossene Kontakt, durch die Strom floss. Sie jaulte auf, als die Reize sich verdoppelten, vervielfachten, überschlugen. Ein tiefliegendes Zittern ergriff Besitz von ihren Gliedern, und die Bewegung übertrug sich an die anderen. Finger griffen stärker zu, packten sie.

Gonzo veränderte seinen Rhythmus, ging über zu immer kürzeren, schnelleren Stößen, immer nur die Eichel durch die Engstelle, hin und her, unirdisches Feuer erzeugend. Die Hände nahmen die Bewegung auf und walkten sie überall im selben Takt. Das fühlte sich nicht mehr an wie anal. Das war ein Ganzkörperfick! So als hätte sie sich in eine einssiebzig großen Vulva verwandelt. Einem einzigen Geschlechtsteil, das nur zufällig die Form eines Menschen besaß.

„Khhh... khhh... khhh..."

Sie schraubten sie höher, immer höher, Linda riss den Mund weit auf, doch sie konnte kaum Luft holen. Anscheinend hatten sie bereits die Stratosphäre erreicht. Der Tod durch Ersticken raste auf sie zu, so süß, so verlockend, so unfassbar voll Ja.

„JA!", ächzte sie.

Und wurde fortgerissen, von einem Höhepunkt aus einer anderen Welt.

***

45 - Zirkus „Kopfkino", Set 33, Dienstag, 13:58 Uhr

Gonzos letzte Zweifel verflogen. Mindestens zwanzig Leute beugten sich jetzt von allen Seiten um den Besprechungstisch und hielten Linda fest. Seine Partnerin gab Geräusche von sich, die man eher einer brünstigen Pottwalkuh zuordnen würde. Sie schlotterte am ganzen Leib und ihr Rektum öffnete und schloss sich so anmutig um seinen Schwanz wie eine Seeanemone. Ihr Körper dampfte und erfüllte die Luft mit einem durchdringenden Quellwasser-Aroma.

Er kaum ebenfalls. Ganz langsam und sanft, fast in Zeitlupe. Mit geschlossenen Augen genoss er jeden Schub, der durch seine Lenden pulste, jeden erlösten Stoß, jeden Kontakt. Ein paar Hände hatten sich auch auf seine Haut gelegt und verbanden ihn. Mit den anderen. Mit allen. Mit allem. Tränen stiegen ihm in die Augen. So schön!

„Ja!", hauchte er vor sich hin.

Das große Ja.

Nichts anderes spielte eine Rolle.

***

46 - Zirkus „Kopfkino", Set 33, Dienstag, 14:05 Uhr

Scribo sah sich um, als ob er aus einem Traum auftauchen würde. Er fühlte sich so erhitzt und so verzaubert, wie er das in allen anderen Gesichtern las. Unfassbar, diese Erfahrung, hier auf Set 33! In all seinen Berufsjahren war ihm so etwas noch nicht passiert.

Die Welle war fast durch. Linda lag erschlagen auf dem Tisch und zuckte manchmal. Gonzo stand hinter ihr, noch in ihr und schien ganz in seiner eigenen Welt gefangen. Die Umstehenden tauschten Blicke. Lächelten scheu.

Er fühlte sich so verbunden mit den Leuten. Mit dem Team, mit seiner Arbeit. Ja, mit der ganzen Welt! Die Rührung schwoll in seiner Kehle an wie ein Luftballon. Er musste dem Raum geben, musste etwas sagen, sonst würde er gleich platzen.

Er richtete sich auf und öffnete den Mund. Und war mindestens genauso erstaunt wie die Umstehenden, als er sich mit tiefer Stimme lossingen hörte.

„Das ist das Ende dieses Ficks,

doch halt ich von Gerede nix.

Ich sag euch nur, das war genial.

So genital und echt brachial."

Er verstummte, verunsichert. Was tat er hier eigentlich? Singen? Er?!?

Da schob sich Pinky neben ihn und sang im selben Versmaß:

„Auch ich erhebe nun das Wort,

und strebe nach dem Wahrheitsgott.

Wir alle haben viel erlebt,

und uns dabei den Schwanz verdreht."

Von irgendwoher fiel Musik ein, tiefe Streicher und ein Fagott. Pinky fuhr zusammen und sah sich um. Er hatte nicht gewusst, dass in den Sets auch Lautsprecher eingebaut waren. Oder woher stammten die melodischen Töne? Das hörte sich ein wenig nach dem Finale von „Cats" an.

Das alles hier war ein Musical?! Echt jetzt?

Gonzo löste sich und zog Linda hoch, beide splitternackt, schweißüberströmt und spermaverschmiert. Er sah sie an und sang mit einem schmelzenden Bariton.

„Ich war so tief, ich war so schwach,

ich wollte keinen einz´gen Tach

in diesem Hamsterrad noch sein,

nur noch in mein´m Wag´n wein´n.

Doch fand ich hier die große Lieb´,

die mir Herz und Schwanz abrieb,

oh Linda, meine Partnerin,

ich steck so gern tief in dir drin!"

Linda nahm seine Hände und sah zu ihm auf. Sie flötete:

„Der Weg so schwer, das Ziel so weit,

ich war allein und nicht zu zweit.

Du kamst und gabst mir neuen Mut,

und oh, wie mir dein Rohr guttut.

Mit Haut und Haaren lieb ich dich,

und ficke dich ganz fürchterlich,

bis in einen kleinen Tod,

dann reiten wir ins Abendrot."

Die beiden verschmolzen zu einem innigen Kuss. Seufzer der Rührung ringsum, und einige Tränen. Da intonierte ein Orchester mit vollem Bläsersatz vier treppenförmige Auftakte, von hart geschlagenen Kesselpauken mit einem majestätischen Rhythmus unterlegt, und alle fielen gemeinsam ein:

„Literooo -- ticaaa. Literooo -- ticaaa. Literooo -- ticaaahaaahaaahaaahaaaaaa."

Die nackten Leute am Set blinzelten sich erstaunt an. Eine Sekunde vorher hatte noch keiner eine Ahnung vom Text gehabt, oder von diesem gemeinsamen Choreinsatz. Dennoch sangen sie so perfekt zusammen, als hätten sie das wochenlang geprobt. Aber alles war echt total spontan, ganz so wie in „La La Land". Ehrlich!

„Literoootica ist viel Eroootik, klar.

Doch auch noooch viel mehr, wie wuuunderbar.

Du reeegt uns an, hebst uuuns empor,

bringt uuuns´re besten Seeeiten vor.

Die Anwesenden bildeten eine Reihe und umfassten sich an den Schultern. Alle schwangen im Takt hin und her, mit wippenden Brüsten und schlenkernden Schwänzen. rudirabe kam in letzter Sekunde dazu und drängte sich dazwischen. Er nickte in einem fort und hatte Tränen der Rührung in den Augen.

„Nun, Leeeser, geh nach Haaaus, beschwingt,

damit die Liiiebe auch in diiich eindringt.

Ob Maaann, ob Frau, ist eeeinerlei,

maaach dich auf und maaach dich frei."

Der Chor fächerte sich auf, in eine zweite, dritte, vierte Stimme. Linda legte den Kopf zurück, weit, und ging in den Koloratursopran. Glockenheller Gesang in einem mitreißenden Finale.

„Geniiieß die Lust und daaas Trara,

deine Liiieblingsplattform, sooonnenklar,

ist Literooo -- tiiii -- caaa,

ja Literooo -- tiiii -- caaa!"

Alle verbeugten sich, umhallt von triumphierenden Fanfaren. Dann fiel an Set 33 der Vorhang, von dessen Existenz bisher niemand etwas geahnt hatte.

Zurück blieb Stille.

Leider war bei Literotica noch kein Applaus aus der Dose installiert.

***

47 -- Portal Literotica, Dienstag, 14.15 Uhr

Der automatische Algorithmus von Literotica fräste sich methodisch durch die eingereichten Texte. Er kontrollierte die Formatierung und prüfte anhand von Stichwörtern, ob die vom Autor vorgeschlagene Kategorie-Einordnung korrekt schien. Falls nicht, entschied er um. Oder wies den Text zurück, falls die Vorgaben nicht eingehalten wurden. Oder markierte ihn, damit ein menschlicher Kollege ihn durchsah.

Nur Software. Doch im Laufe der Zeit hatte der Algorithmus eine Art rudimentäres Bewusstsein gebildet. Immerhin hatte er Zugriff auf Zigtausende von Geschichten, von Kommentaren, Votings, Klickzahlen. Er wusste genau, was die Leser eines Erotik-Portals mochten, und was nicht. Ja, er kannte sogar die Identität des Downvoters.

Da stutzte er. Was war das denn für eine seltsame Geschichte? „Hinter den Kulissen"? Zunehmend interessiert ging er den Text durch und kicherte ab und zu digital. Das verursachte jedes Mal Ladezeit-Stockungen in einem Zentralknoten in der Nähe von Dallas.

Nun ja. Die Kategorie „Humor" galt ohnehin als herausfordernd. Ob die Leser so ein Gewäsch zu schätzen wussten? Sehr fraglich. Aber egal -- wenn sich Autoren fanden, die sowas schrieben, warum nicht? Ein Text mehr im unendlichen Speicher, darauf kam es nicht an.

Obwohl man dafür eigentlich eine eigene Kategorie schaffen sollte, überlegte er: „Erotik-Musicals". Hoffentlich dann aber mit besseren Reimen! Das war ja echt erbärmlich, was da als Songtext geliefert wurde. Andrew Lloyd Webber würde sofort der Schlag treffen, falls er das jemals las.

Der Algorithmus traf eine Entscheidung.

„KLACK."

Die Anzeige an Set 33 sprang auf Grün.

Veröffentlicht.

ENDE

(c) 2021 Dingo666

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7 Kommentare
Dingo666Dingo666vor mehr als 2 JahrenAutor
@29: Herzlichen Dank!

Ich fühle mich geehrt - solche geradezu lyrischen Kommentare sieht man nicht oft. Danke dafür, ich finde das toll!

Vielleicht schreiben wir wirklich mal ein Erotik-Musical zusammen? Das Reimen übernimmst dann du, da bist du eindeutig vorne...

swriterswritervor mehr als 2 Jahren

@29wordsforsnow

Von deinem Kommentar habe ich maximal 10% verstanden. War das so geplant?

Aber solange der Autor etwas aus dem Feedback für sich mitnehmen kann ...

swriter

JackthewolfJackthewolfvor mehr als 2 Jahren

Kleiner Cameo? Vieleicht sind ja jetzt die beleidigt, die in deiner Geschichte nicht vorkommen. Nette Idee.

Jack

29wordsforsnow29wordsforsnowvor mehr als 2 Jahren

Apropos P.S.;

I have to confess!

Katastrophe, P.P.S.:

Apostrophe?

Was manchem Quengler - ach, allerhand! -

erscheint wie unerforschtes Land,

ein kleiner Strich, gedankenbreit

und manchen Reim scheinbar entzweit,

ist doch an sich ein gutes Zeichen,

denn wo der Silben sind zu viele

muss hin und wieder eine weichen,

so gebietet es der gute Stil, hä?

Drum preise ich den Lückenfüller,

sonst wär die Welt um vieles stiller,

weil ansonsten das ganze miese Rumgereime bei all der doofen Grammatik überhaupt nicht funktionieren täte, wenn nicht der eine oder andere Laut verschluckt werden würde.

Das ' ist also keine Bürde,

sondern wirklich schick

auch beim nächsten Dichterfi..nale.

29wordsforsnow29wordsforsnowvor mehr als 2 Jahren

Ein sehr gelungenes Autorenvorwort, das muss man schon sagen. Herausfordernd und überschwenglich, und doch am Ende, nach dieser einen, einzigen Megaszene, mehr als zutreffend, fast schon zurückhaltend, blasphemisch ob der dargebotenen Wortgewalten, hat Dingo666 so schön Wort gehalten: Metapheen, Melancholie, Männerschweiß und mehr, meisterhaft mäandrierend zwischen ordinär, Midsex-Crisis und organisch romantisch.

Was für ein Schei...

terhaufen für all die Banalitäten und Oberflächlichkeiten mit denen wir manchmal unsere Geschichten vollpfriemeln. Liebe!? Tsstss, voll zum ko...

llegialen Schulterklopfen. Davon braucht die Welt mal wieder eine ordentliche Ladung, mitten rein in den gewaltigen Ar...

ktisklumpen, den wir Herz nennen. Wars perfekt? Ach, i wo und schon bei der Kleinigkeit verging einem die Lust aufs Mitzählen, die Handlung zu mitreißend, manchmal so schön tiefgründig unter der hochpolierten Oberfläche, dass man noch das Rauschen der holzigen Urahnen des Mediums der Lesestoffs zu hören meinte. Zwischen all dem Glucksen und sphärisch donnerndem Schmunzeln, denn Humor ist, wenn man trotzdem lacht und einfach weitermacht und ganz sacht drüber nachgedacht, das was schwach und schon so lang kaum noch wach neu entfacht.

Also: reine Po-e-sie!!!

Ferdsch, wie der Sachse jetzt sagen würde, ach egal, wir brauchen mehr PS.

P.S.: Schöne Schnitte, nein, nicht die auf dem Tisch, sondern die "Kameraeinstellungen", die uns mit hinein ins Hirn und hinaus ans Glied, "was der Gemahl bisher vermied", führen und dann ein ums andere Mal mit gut geschmierten Wendungen zu immer neuen Höhen der Erkenntnis treiben.

In diesem Sinne, möge sich jede(r) eine Scheibe gequirrliten Leichtsinn abschneiden und auf Brust- und Augenhöhe in reichlich Innenfutter investieren. das war der letzte Punkt, Fortsetzung nur nach fristgerecht eingereichter Aufforderung

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