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Nordlichter - Teil 02

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„Darf ich euch dabei über die Schultern schauen?", wollte Olivia von ihrem Vater wissen. Er schaute sie stolz an. „Vielleicht lerne ich ja noch was für meine Helikopter-Lizenz", konkretisierte sie ihren Wunsch.

„Klar, wenn es für Martin stimmt", sagte Devon.

„Für mich stimmt es. Ich helfe gern", sagte ich und sah ein Lächeln in ihrem Gesicht.

„Komm, dann lass uns packen", sprach Devon zu seiner Tochter und verabschiedete sich und ging mit ihr nach oben. Ich blieb noch anstandshalber sitzen, damit Megan nicht einen leeren Tisch vorfindet.

„Du bist noch hier, auch wenn meine Tochter schon weg ist?", sagte sie verschmitzt.

„Ja, ich wollte mich nicht wegschleichen", sagte ich ehrlich.

„Das ist lieb von dir, aber Eleanor wird mir gleich Gesellschaft leisten und du hast ja bestimmt noch den Flug vorzubereiten, oder macht ihr jungen Piloten das nicht mehr?", sprach sie.

„Doch, doch. Ich treffe gleich deinen Gatten", sagte ich.

„Schön", entgegnete sie. Es war wieder zehn Sekunden still. Ich bestellte noch einen Kaffee.

„Deine beiden Liebsten haben einen guten Humor", sagte ich.

„Du hast leicht reden", sagte Megan mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Es ist schon eine Weile her, als ich sie das letzte Mal hab so unbeschwert scherzen sehen. Das ist zweifellos dein Verdienst", sagte Olivias Mutter.

„Vielleicht ist es auch nur die Magie der Insel und auf jeden Fall das Wesen deiner Tochter", wollte ich meinen Einfluss relativieren.

„Gottes Werk und Teufels Beitrag. Jedenfalls vielen Dank", sprach Megan und wandte sich Eleanor zu, die sich zu uns setzte. Ich trank meinen Kaffee und bemerkte, dass ich den Tischthemen nicht viel beisteuern konnte. Ich entschuldigte mich und zog mich zurück und machte mich bereit. Ich packte alles zusammen, schlüpfte in meine Uniform und verstrubbelte meine Frisur. Ich ging schon runter und sah, dass Devon und seine Tochter bereits auf mich warteten. Britische Überpünktlichkeit, dachte ich mir.

Ich öffnete meinen Laptop sowie alle anderen Unterlagen. Wir schauten das Wetter sowie Informationen zum Flugzeug und Beladung an. Es freute mich, dass das technische Problem, das wir auf dem Hinflug hatten, von unseren fleissigen Mechanikern behoben wurde. Unser NOTAM Briefing-Package hielt einiges an Abweichungen bereit, was wir später beachten müssen. An unseren Lippen hing stets Olivia. Route und Ausweichflughafen wurden festgelegt und einige Punkte, man staune, von der cleveren Tochter hinterfragt. Sie wollte es genau wissen. Es freute mich, dass wir beide für Olivia wie zu Mentoren wurden. Sie war wirklich flink im Kopf. Devon und ich legten noch die angemessene Menge an Treibstoff fest und fühlten uns gut für den Flug gewappnet.

Langsam tröpfelten die ersten Flugbegleiter ein und ich checkte noch aus dem Hotel aus, mit vielen schönen Impressionen im Handgepäck meiner Erinnerung. Heute schien mich Magda kaum zu beachten, was mir zwar auffiel, aber mich keineswegs beschäftigte.

„Ah, da ist er wieder", sprach die Freundin des einen Flugbegleiters, mit der wir am ersten Abend noch einen Drink genommen hatten. Auch ihr Freund lächelte mich diesmal an. Seine Eifersucht war wohl verflogen. Ich fragte bewusst ihn, was sie schönes erlebt hätten und freute mich, dass sie eine tolle Zeit hatten. Seine Freundin war hübsch und sehr extrovertiert, er hingegen war eher ruhig, zuvorkommend und nicht ein Mann vieler Worte. Genau das musste sie an ihm mögen. Ich hoffte, dass er lernt, ihr zu vertrauen. Es war wieder an der Zeit aufzubrechen und den Bus zu besteigen.

Auf der anderen Seite des Ganges setzte sich Olivia zusammen mit ihrer Mutter hin. Devon sass am Fenster neben mir.

„Martin. Meinst du, ich kann euch direkt aufs Flugzeug begleiten und bei den Vorbereitungen dabei sein?", wollte Olivia von mir wissen. Ich habe diese Frage fast schon erwartet.

„Ich dachte, unsere Art zu Fliegen ist für dich ‚total boring' -- wie Busfahren. Oder habe ich dich falsch verstanden?", wollte ich meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen. Devon lachte.

„Na ja, es kann ja nicht schaden, wenn ich mir was von euren Arbeitsabläufen im Cockpit abschaue", entgegnete sie grinsend.

„Schon klar. Aber nur deiner Lizenz zuliebe. Ich frage mal, ob wir dich mitnehmen können", antwortete ich.

„Martin. Ich mag das nicht so gern, wenn wir da so etwas machen", sagte Devon relativ ernst.

„Komm schon, Dad", sagte Olivia fast flehend.

„Nur wenn es für Devon stimmt", sprach ich. Mein Kommandant hatte noch immer ein Pokerface und überlegte.

„Na gut, probieren wir es", sprach er. Er wirkte mehr zweifelnd als überzeugt. Aber einen Versuch war es wert.

Wir verabschiedeten uns vom Crew-Anhang und mogelten Olivia in unsere Karawane mit dunklen Mützen für die Herren und roten Käppchen für die Damen. Mit britischem Charme überspielte Devon seine eigene Unsicherheit und traf auf einen sehr sympathischen Herren, der ein Auge zudrückte. Olivia konnte mit uns mit. Wir wurden mit einem Bus zum Standplatz gefahren und bestiegen den Flieger. Als fliegender Pilot fütterte ich den Navigationscomputer mit den Flugdaten und erklärte die wichtigsten Eingaben meinem süssen Anhang. Ich genoss die Zeit mit ihr und konzentrierte mich dennoch sehr auf meinen Input. Dennoch freute ich mich, gelegentlich eine Frage zu beantworten und dabei ihr hübsches Gesicht zu sehen.

Als Devon nach dem sogenannten Outside Check wieder auf seinem Sitz platzgenommen hatte, fiel mir auf, dass ich heute Olivias Smartphone noch nicht ein einziges Mal gesehen habe. Noch herrschte reges Treiben im Flieger. In den Boardküchen dominiert durch die Beladung des Caterings meist akute Platznot und den Lärm zugeschlagener Trolley-Türen und Boxen höre ich sogar durch die offene Cockpittür. Mein Fenster war noch geöffnet und ich spürte ein letztes Mal den Wind der Kanaren auf meiner rechten Körperhälfte.

Die Crew war bereit für das Boarding und das Flugzeug füllte sich langsam. Ich sah zahlreiche Männer mit ihren langen weissen Kandoora-Gewändern in der Schlange stehen, um über die Treppen ins Flugzeug zu gelangen. Bei dem Anblick stellte sich bei mir überraschend ein Gefühl von Heimat, oder zumindest der Vertrautheit ein. Ich war über mich selbst überrascht und fragte mich, was der Begriff Heimat für mich bedeutet. 207 Seelen und knapp über 21 Tonnen Fracht darf ich heute nach Dubai pilotieren. Nachdem wir die Türen geschlossen hatten, betrat auf einmal die Freundin des Flugbegleiters das Cockpit. Offenbar überliess ihr Megan den für sie „reservierten" Klappstuhl im Cockpit. Devon schien überrascht, machte aber gute Miene zum bösen Spiel.

Wir waren bereit, die Triebwerke anzulassen und uns auf den Heimweg zu machen. Auf dem Taxiway, was dem Rollweg entspricht, wollte ich sicherheitshalber noch mal von Olivia wissen, ob sie den Flugmodus ihres Smartphones aktiviert hat. Devon musste schmunzeln. Sie streckte mir ihr iPhone entgegen, als ob ich es ihr noch einmal entreissen würde.

„Ist schon gut, ich vertraue dir", sagte ich bestimmt und blickte wahrscheinlich ein letztes Mal vor dem Start in ihr hübsches, frisches Gesicht. Sie lächelte mich an. „Und übrigens, sieht voll unbequem aus, so fest angeschnallt, wie du da sitzt", sagte ich grinsend. Ich konnte förmlich spüren, wie sie in sich hineingrinsen musste, da ich mich plötzlich nahbar und einfühlsam präsentierte. So ist das nun mal, wenn man im Cockpit oder anderswo keinen Ärger verursacht. Ich hörte, wie sich ihre Gurte mit einem Klickgeräusch lösten und zwei weiterer Klicks das Einrasten ihres Gurtes um ihre Hüftpartie bestätigte.

Wir schwenkten auf die Piste und ich drückte den Schalter für die Sitzgurte von der An- in die Ausposition und zurück, was einen zweifachen „Bing-Ton" in der Kabine auslöst. Unser Zeichen an die Kabinenbesatzung, dass es losgehen kann. Der Airbus beschleunigte und hob pünktlich ab. Der Flug verlief ohne grosse Vorkommnisse. Olivia und die Freundin des Flugbegleiters verliessen nach einer Dreiviertelstunde das Cockpit und Devon und ich hatten etwas Zeit zu zweit.

„Und, hattest du einen schönen Abend?", fing die Frage relativ harmlos an.

„Ja, du hast eine wirklich clevere Tochter", entgegnete ich.

„Danke, sie kommt ganz nach meiner Frau", sagte er wie ein alter Charmeur.

„Ja, das Technokonzert war für mich etwas anstrengend, aber die Gespräche mit Olivia mauserten sich zu meinen persönlichen Höhepunkten. Du kannst glücklich sein", sagte ich. Obwohl meine Kernbotschaft der Wahrheit entspricht, fühlte ich mich wirklich unbehaglich, ihm etwas vorgaukeln zu müssen.

„Komisch, mir hat sie gesagt, ihr seid nur im Hotelzimmer geblieben", sprach Devon kurz und trocken.

„Wie bitte!?", fragte ich ganz erstaunt. Ich konnte es nicht fassen. Das hätte Olivia mir doch sagen müssen.

„Ganz locker, ich wollte nur testen, ob Olivia mit der Party die Wahrheit gesagt hat", sprach Devon zu meiner Erleichterung. Ich hoffe, dass er nicht mitbekommen hat, dass ich innerhalb von einer Sekunde um gefühlt zwei Jahre gealtert bin.

„Mein persönlicher Höhepunkt mit Olivia war der Drink in der Hotelbar, bevor sie wieder zu euch kam. Ich war beeindruckt, wie weit sie schon für ihr Alter ist. Ich war mit achtzehn Jahren noch am Panini-Alben vervollständigen und hatte keinen Plan", verriet ich ihm.

„Ja", sagte Devon wie ein äusserst zufriedener Vater. „Ich vergesse das manchmal. Leider. Ich komme oft müde von meinen Einsätzen heim und höre Olivia meist mit meiner Frau streiten. Häufig stelle ich mich auf die Seite meiner Frau, weil sich das so gehört. Und manchmal wird mir bewusst, was für ein starkes Mädchen Olivia ist. Sie muss uns aushalten und sah sich gezwungen mit dem Umzug in die Emirate ein neues Leben aufzubauen. Ganz schön viel verlangt von mir, nicht?", wollte Devon von mir wissen.

„Devon, ein neues Leben kann auch ein Abenteuer sein. Aber selbst dort setzt eines Tages eine Normalität ein und der Alltag ist manchmal der grösste Feind des Glücks. Man möchte Ruhe, Zeit für sich oder jagt einem Traum nach, der sich als Utopie entpuppt. Ich habe nur gehört, dass sie im Schulalltag mit einer hohen Fluktuation in der Klasse zu kämpfen hat. Ich glaube, es ist wichtig, dass ihr jemand in Zeiten des Wandels zur Seite steht. Keineswegs möchte ich behaupten, dass du und Megan das nicht macht. Aber sie benötigt eine Konstante, einen Fells in der Brandung, so etwas wie ein Stück Heimat. Und unser Job erschwert uns das manchmal. Vielleicht denkst du von Zeit zu Zeit an den wundervollen Menschen, mit einem unglaublich guten Musikgeschmack, der deine Tochter ist, bevor du dich auf die Seite deiner Frau schlägst. Es war schön euch heut Morgen beim Frühstück so scherzen und lachen zu sehen", sagte ich aufrichtig.

„Ja", stimmte Devon nachdenklich und einsilbig mit ein. „Wähle deine Schlachten und lass die Fünf mal gerade sein, nicht wahr?", fragte mich Devon.

„Letztere Weisheit gab ich übrigens gestern deiner Tochter mit auf den Weg. Es schien zu helfen", sagte ich und Devon lächelte. „Ich bereue es fast schon, nicht dein Schwiegersohn zu werden", sagte ich und entlockte ihm ein Lachen.

„Wie ist denn dein Leumund?", wollte Devon wissen.

„Mein Leumund?", fragte ich, um mich zu vergewissern, dass ich ihn richtig verstanden habe.

„Ganz recht. Da kann nicht einfach jeder kommen und um die Hand meiner Tochter anhalten", sagte Devon noch gut amüsiert.

„Ich bin mir sicher, dass sich deine Tochter jemanden aussuchen wird und nicht umgekehrt. Wird bestimmt jemand ganz Besonderes sein", sprach ich. Olivia hat es auch nicht anders verdient.

„Ich hoffe, du hast recht. Ansonsten steht mir Wilson bei", sagte er grinsend.

„Wilson?"; wollte ich wissen.

„Ja, die neuen Baseballschläger aus der Aluminum-Linie liegen wirklich sehr gut in der Hand und schonen meine Gelenke", sagte Devon.

„Ich wusste gar nicht, dass du Baseball spielst", wich ich aus.

„Ich spiele nicht Baseball", sagte Devon trocken und wiederholte sein „I'm watching you"-Zeichen vom Hinflug und grinste.

Am frühen Abend herrschte während des Anflugs auf den internationalen Flughafen von Dubai starker Seitenwind. Er forderte mich und ich spürte förmlich die mitfiebernden Blicke von Olivia, die eine Stunde vor der Landung wieder bei uns Platz genommen hatte. Voll mit dabei war auch Devon, der alle Parameter überprüfte und bereit war einzugreifen, sofern es nötig war.

Ich machte einige Korrekturen am Side Stick, dem Steuerknüppel zu meiner Rechten, und hörte die Worte „Minimum", von einer automatisch generierten Computerstimme. Noch sah es nicht schlecht aus, doch der Wind wollte es mir heute nicht einfach machen.

„Fifty, fourty, thirty, twenty, retard", hörte ich die metallene Computerstimme sprechen und zog die Schubhebel zurück. Mit einem gut spürbaren Rattern setzte der A330 auf.

„Gut gemacht", sagte Devon und Olivia unterbrach ihn mit „wirklich?", und ich spürte ihr Grinsen in der Aussage. Mit einem Lächeln im Gesicht deaktivierte ich die Schubumkehr und übergab die Maschine Devon, der den Airbus zu einem Standplatz am Terminal 3 rollte. Nachdem die Triebwerke abgestellt waren und der Flieger seine Energie von einer Bodenstromanlage angezapft hatte, wandte ich mich der hübschen Blondine zu.

„Ich hoffe, du nimmst mich mal auf einen Flug mit dem Helikopter mit? Deine Landungen müssen ja genial werden, wenn man deinen hohen Ansprüchen Glauben schenken möchte", sprach ich.

„Vielleicht", sagte sie verspielt und charmant zugleich. „War gut, dir über die Schultern zu schauen. Hab viel gelernt, was man nicht tun sollte", sprach Olivia. Ich schaute sie grinsend an.

„Schon klar", sagte ich.

„Also dann", sagte Olivia und blickte mir nochmals tief in die Augen. „Bis irgendwann einmal und war schön dich kennengelernt zu haben", sagte Olivia für einmal äusserst freundlich.

„Die Freude war ganz meinerseits", erwiderte ich.

Auch Megan, die extra noch ins Cockpit kam, verabschiedete sich von mir und umarmte mich zu meiner Überraschung noch im Sitzen. Das kam selten vor, dass mich ein Gast im Cockpit zum Abschied umarmt hat -- und so gut war meine Landung jetzt auch wieder nicht. ;-)

Sie bewegte sich zur Cockpittür und drehte sich zu ihrer Tochter um, als ob sie nun auch endlich kommen soll.

„Also, bis gleich, Dad", sagte Olivia und stand von ihrem Jumpseat auf. Auch ich manövrierte mich aus meinem zurückgefahrenen Stuhl.

„Darf ich dir noch was in dein Ohr flüstern?", fragte ich Olivia, noch bevor sie das Cockpit verlassen wollte.

„Ja", sagte sie schüchtern. Ich legte meine rechte Hand auf ihre linke Schulter, um vor ihrer Mutter möglichst unschuldig zu wirken. Innerlich hätte ich sie am liebsten fest in meine Arme geschlossen.

„Ich will, dass du weisst, das ich selten so einer Frau wie dir begegnet bin. Kaum zu glauben, dass du erst achtzehn Jahre jung bist. Du hast jemand Grossartiges verdient und du wirst ihn finden. Oder er dich. Pass auf dich auf, ja?", gab ich ihr mit auf den Weg. Gott, habe ich mich bemüht, leise zu flüstern.

Sie schaute mich lächelnd an und blickte mir in die Augen. „Na komm schon her", sagte sie und nahm mich platonisch aber dennoch voller Dankbarkeit vor ihren Eltern kollegial in den Arm. Von meinem Winkel aus sah ich nur Megan an der Tür stehen, die zufrieden lächelte. „Danke für alles. Ich habe viel gelernt", sprach Olivia und ich atmete noch ein letztes Mal den Duft ihres angenehmen Deodorants ein.

„Bis bald, Mäuschen", neckte ich sie.

„Hey! Für dich noch immer Olivia", sprach die Tochter des Kapitäns neckisch vergnügt mit ausgestrecktem Zeigefinger in meine Richtung, um wohl Distanz vorzugaukeln. Sie hatte meine Fährte richtig gedeutet.

„Okay Olivia, mach's gut!", sagte ich und gab ihr ein letztes Mal nach. Ihre Mutti und sie verliessen das Cockpit und damit wohl den Flieger zusammen mit den anderen Passagieren über die Fluggastbrücke. Devon führte mit mir noch ein kurzes Debriefing durch.

„Ich würde mich freuen, eines Tages wieder mal mit dir zu fliegen. Hat Spass gemacht und ich hätte dir nicht angesehen, dass du erst seit drei Monaten bei uns bist. Gut gemacht", sagte Devon. Wir standen auf, packten unsere Siebensachen und Devon musste noch kurz austreten, bevor uns der Crew Bus ins Hauptquartier fuhr. Ich schaute auf mein Handy und eine weitere AirDrop-Anfrage drang akustisch und visuell aus meinem Telefon.

Sie kam von Olivia. Ich hörte den Verschluss der Toilette neben mir knacksen und die klapprige Tür öffnete sich ruckartig. Es war Olivia.

„Ich dachte mir schon, dass du bestimmt vergessen hast, AirDrop zu deaktivieren", sagte sie charmant grinsend. Ich schaute auf mein Handy und akzeptierte ihre Anfrage und vertraute ihrem Handy. Ich sah ein Selfie mit Kussmund und ihrer Handynummer darauf.

„Danke", erwiderte ich baff und Olivia lächelte mich an und schaute kurz um sich, bevor sie mir heimlich einen zärtlichen aber kurzen Abschiedskuss gab.

„Komm, ich zeige dir, wie man AirDrop deaktiviert", sagte sie liebevoll und voller Hilfsbereitschaft. Sie nahm mein Handy und deaktivierte die Funktion. Sie achtete penibel darauf, dass ich jedem ihrer Schritte folgen konnte. Ich mochte es, ihre langen Finger auf meinem Handy zu sehen. „Ich hoffe, auch du hast was von mir gelernt", sagte sie abschliessend und schaute mich an.

„Ja, hab ich. Bis zum nächsten Mal", sagte ich verlegen und enttäuscht, dass das Abenteuer jetzt zu Ende war.

„Ja, bis bald, Mäuschen", sprach Olivia und verliess die Bordküche. Ich wartete anstandshalber noch auf ihren Vater.

FORTSETZUNG FOLGT

***

Sämtliche Charaktere sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind rein zufällig und haben sich diese selbst zuzuschreiben.

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12 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Ich muss neidlos anerkennen das der Autor einen eleganten und eloquenten Erzählstil ausarbeitet . Ich bin ein großer Fan Deiner Erzählkunst Bill. Schön Seit Anfang an Deiner ganzen Geschichten. Man fiebert mit .. man will alles sofort lesen und ist immer wieder überrascht. Weiter so. Ich freue mich auf jeden Fall zu 1000%.

AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Super Geschichte, toller Aufbau und Handlung. Unbedingt mehr davon bitte!!!

AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Für mich tatsächlich der schönste Teil der Geschichte. Es würde mich freuen, wenn er und Olivia doch einen Weg finden und er endlich mit ihr ankommt

AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Ich warte auf Buchstaben/Briefe schon auf den nächsten Teil😇

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