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Sandstürme - Teil 16

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„Und Nick: Du siehst auch aus wie eine Mischung aus Tom Cruise und Woody Allen. Aber so Vergleich bringen in der Regel nichts. Nichts ist besser als das Original", sagte Moe und zeigte mit einem Pommes Frites auf Nick. Das Thema war vom Tisch.

Plötzlich klingelte das Telefon. Ein eingehender Anruf von Zsa Zsa. Ich stand kurz vom Tisch auf und ging aus dem Hotelrestaurant.

„Hey Schatz. Wie geht es dir?", eröffnete ich das Gespräch.

„Gut gut ... und selbst?", fragte Zsa Zsa erstaunlich hektisch, was ich kaum von ihr kannte.

„Soweit so gut. Hab heute gut und tief geschlafen", sagte ich.

„Hoffentlich alleine", sagte die Ungarin etwas eifersüchtig.

„Ja, ganz allein. Und was macht Warschau?", wollte ich wissen.

„Steht noch. Ist jetzt nicht der Renner, aber für eine Nacht war es ganz okay. Ich bin wieder zurück in Dubai", sagte Zsa Zsa.

„Sorry, bin gerade durch die Zeitumstellung ziemlich von der Rolle", sagte ich.

„Ja, ich bin das auch. Aber alles gut. Wir bleiben zu zweit", sprach Zsa Zsa.

„Was, du bist also nicht schwanger?", wollte ich mich vergewissern. Irgendwie fiel mir ein Stein vom Herzen.

„Ja, ich hatte heute mein Frauending und ja. Ich glaube, das sagt alles", sagte Zsa Zsa relativ nüchtern.

„Ja, dann können wir es gemütlich angehen. Ist auch nicht schlecht und wir können uns weiter kennenlernen. Bist du enttäuscht?", wollte ich wissen.

„Nein, ganz okay so. Ich hätte mich wohl sehr unwohl gefühlt, weil ich nie den latenten Vorwurf hätte abschütteln können, dass ich mich vielleicht absichtlich von dir hätte schwängern lassen. So haben wir eine Chance, das Kind vielleicht eines Tages aus Liebe zu machen", sagte Zsa Zsa und ich merkte, dass der letzte Satz sehr emotional von ihren Lippen ging.

„Ja, das hoffe ich auch", sagte ich.

„Hoffst du oder wünschst du es dir?", fragte Zsa Zsa ernst nach.

„Was habe ich gerade gesagt? Ich meine natürlich wünschen", sagte ich.

„Du hast hoffen gesagt", sagte Zsa Zsa irgendwie emotionslos und ich bekam meine vorherige Aussage unter die Nase gerieben.

„Jedenfalls haben wir mehr Zeit zu zweit und ich freue mich, dich bald bei mir zu haben", sagte ich mit Vorfreude.

„Ja, wir sehen uns bald und danke, dass du für mich da warst. Ich habe mich sehr umsorgt gefühlt. Dafür werde ich dir immer dankbar sein", sagte die Ungarin auf eine Art, die mich nachdenklich stimmte.

„Gerne. Immer wieder", sagte ich. Mein Instinkt sagte mir, dass wir am Ende des Telefonats angekommen waren. Ich wollte aber länger mit ihr reden.

„Also dann. Bis Samstag", sagte sie etwas beklemmt. Ich wurde das Gefühl nicht los, als ob sie die nicht eingetretene Schwangerschaft sentimental gestimmt hat.

„Alles Gute und wir sehen uns", sprach ich einigermassen liebevoll in mein Handy. Ich wartete und drückte nach vier Sekunden Stille auf den roten Button zum Beenden des Gesprächs.

Ich ging zurück an den Tisch im Restaurant und sah wie die beiden Jungs Moe dazu gebracht haben herzhaft zu lachen. Sie klatschte wieder in ihre Hände, als ob dies ihren Lachanfall abebben lassen würde.

Moe sah mich. „Hört auf, er kommt wieder zurück", hörte ich sie laut zu den Jungs sagen. Ich setzte mich neben sie und Moe begann nochmals laut aufzulachen. „Scheisse, ich verarsche dich nur. Schön, bist du wieder da. Die Jungs lachten mit ihr.

„Was war denn so lustig?", fragte ich leicht verunsichert, um herauszufinden, ob sie sich nicht doch über mich lustig gemacht hatten.

„Scheisse. Ich war mal in Vancouver und hatte in einem Club ein schlechtes Gewissen, weil ich eine beschwipste Frau abschleppen wollte, bis ich gemerkt hatte, dass ich noch viel betrunkener war, wie die Frau selbst. Ich fand das zu diesem Zeitpunkt sehr praktisch. Das ist jetzt vielleicht nicht so lustig, weil das die kurze Version der Geschichte ist", sagte Magnus.

„Ja, du musst dir mal die lange Version anhören", sagte Moe und begann gleich wieder zu lachen. Diesen Zug habe ich offenbar verpasst.

Ich ging noch eine Stunde Rennen und legte mich ins Bett, um mich noch etwas für den Nachtflug auszuruhen. Es war derselbe Trott wie immer. Flugvorbereitung. Duschen. Wake Up Call. Rasieren. Uniform anziehen. Auschecken. Versammlung. Fahrt zum Flughafen. Flugbesprechung. Flieger vorbereiten. Checklisten abarbeiten. Im Vergleich zum Rückflug aus Bangkok lief heute alles geschmeidig. Ich war wieder der überwachende Pilot. Wir kamen pünktlich weg und auf Reiseflughöhe erzählte jeder, wo er war, als vor Tagen der Sandsturm in unserem Emirat tobte.

Wir konnten die Sterne sehen und teilweise waren wir sehr ruhig und beobachteten den Nachthimmel.

„Na, hast du dich eigentlich gut mit Lidia vergnügt?", wollte Naresh plötzlich spitzbübisch von mir wissen.

„Du meinst die Moldawierin?", fragte ich ihn, weil ich ihren Vornamen nicht wirklich vernommen hatte.

„Haha, du kennst nicht mal ihren Namen?", fragte mein indischer Captain.

„Nein, ich kenne ihren Vornamen nicht und nein, es lief auch nichts zwischen uns", sagte ich bestimmt zu Naresh.

Ich sah, wie er sein Gesicht verzog und etwas aus seiner Hemdtasche zog. Es war eine 500 Dirham Note, die er etwas widerwillig an Farhad überreichte. Dieser lachte hämisch und zupfte ihm die Note im Wert von über hundert Euro aus der Hand.

„Danke Naresh. Wie du siehst, gibt es noch Menschen mit Selbstdisziplin", sagte er etwas spöttisch.

„Wie dem auch sei. Martin. Dir rennt die Zeit davon. Es gibt einen Lebenszyklus für die männliche Sexualität. Schon mal was von den drei Ws gehört?", fragte der sympathische Inder.

„Die drei Ws?", fragte ich irritiert zurück.

„Women, Wife, Wanking", sprach Naresh wie ein Lehrmeister. „Hinsichtlich Sex ist es wie eine umgekehrte Pyramide. Es wird immer weniger. Es geht von Diversität in Monotonie oder von den Weltmeeren hin zu einem Tropfen, der auf einen heissen Stein aufschlägt oder..."

„Naresh! Ich glaube, ich habe so eine Vorstellung davon, was du mir damit sagen möchtest. Gilt dieses ‚Naturgesetz' auch für dich?", sprach ich meinen Captain durch die Blumen auf die Dame in seinem Zimmer an.

„Es gibt ein magisches Wort, mit dem du dieses Naturgesetz zu Fall bringen kannst. Es nennt sich ‚Scheidung' und hat so manchen Mann wieder befreit", sagte Naresh unglaublich gestenreich und humoristisch. Sogar Farhad musste lachen. „Ich sehe so viele Männer leiden. Aber auch Frauen leiden. Neulich...", sagte Naresh und zwinkerte mir zu „habe ich eine Frau getroffen, die ich nach ihrer Scheidung sexuell befreit habe. Da hat sich über die Ehejahre viel angestaut", sagte er wieder etwas lehrmeisterhaft.

„Du benutzt mal wieder Worte, mein Freund", sagte Farhad und versuchte seine Aussage zu relativieren.

„Also Farhad, du hättest dabei sein müssen, damit du weisst, wovon ich rede", sagte der Inder mit seinem Dialekt. Es klang wirklich fast wie eine Einladung.

„Glaub mir, es gibt einen Grund, warum man von Privatsphäre spricht. Die hätte ich nie durchbrechen wollten", sagte Farhad und drehte sein Gesicht zu mir. „Martin, ich bin verheiratet und mein Sexleben ist erfüllt. Es gibt beides. Don't worry", sagte der Emirati.

„Na ja, wie gesagt. Ich bin noch weit weg davon, verheiratet zu sein. Mal schauen", sagte ich nur.

„Ja, aber knalle soviele Mädchen, wie du nur kannst. Nicht, dass du eines Tages als alter Mann am Sterbebett all den nicht genutzten Chancen als junger Kerl nachtrauerst. Du bist in der Blüte deines Lebens", sagte Naresh.

„Ich werde über deine weisen Worte ausgiebig reflektieren, lieber Naresh", sagte ich und hoffte, dass das Gespräch nun langsam zu Ende ging.

Fünf Stunden später besprachen wir den Anflug. Ich merkte, dass ich müde war, aber die heisseste Phase des Fluges versorgte mich mit genügend Energie zu funktionieren. Naresh setzte den Flieger 15 Minuten vor der erwarteten Ankunftszeit auf. Es war angenehm und auch das Feedback von Farhad war sehr schmeichelhaft und nett. Nichts erinnerte mich an seine grobe Verhaltensweise gegenüber der Bedienung im Hotel. Ich nahm sein Feedback zur Kenntnis und freute mich, dass ich offenbar allen Betriebsprozeduren der Airline gerecht werde. Ich fragte noch die Cabin Crew, ob ich meinem Nachbarsbub Max was mitbringen kann. Sie gaben mir ein paar Sachen mit, die für einen Achtjährigen vertretbar waren.

05. TREFFEN MIT ZSA ZSA

Ich war froh, dass mich ein Fahrer an diesem frühen Morgen nach Hause fuhr. Ich versank in mein Bett und bemerkte, dass die Zimmermädchen Sonjas Kissen durch ein frisches ersetzt haben mussten. Ihr Duft war weg. Trotzdem schlief ich schnell ein. Ich stand kurz vor 14:00 Uhr auf und machte mich frisch. Ich schrieb Zsa Zsa und freute mich, dass sie heute bei mir übernachtet und ich morgen den Tag mit ihr verbringen kann.

„Hey Schatz. Ich habe den Jetlag ausgeschlafen und freue mich auf dich. Möchtest du zum Abendessen kommen oder schon jetzt, was mich freuen würde".

Irgendwie hätte ich gedacht, dass die Antwort recht schnell kommen würde. Doch mein Handy vibrierte erst nach einer Dreiviertelstunde. „Ich komme gegen 17:00 Uhr. Bis dann!", schrieb Zsa Zsa ohne irgendwelche Emojis.

Ich machte mein Bett, damit sie nicht wieder das Gefühl hat, dass jemand mit mir geschlafen hätte. Ich war fest entschlossen Zsa Zsa in mein Herz lassen. Sie hat mich noch nie verletzt oder enttäuscht, wurde mir klar. Auch wenn Sonja vielleicht mehr mein Typ war, aber der Fall war tief und hat Spuren hinterlassen. Ich freute mich auf meine Ungarin.

„Guten Tag, Martin. Die reizende Frau Kovács ist für Sie eingetroffen", sagte Nelson, der heute früh dran war. Er schickte sie mir rauf.

Zsa Zsa betrat meine Wohnung und mir verschlug es den Atem, wo ich sie erblickte. Sie sah reizend aus. Ich ging zu ihr und umarmte sie.

„Wie schön dich zu sehen", sagte ich ihr und drückte sie noch fester an mich. Ich spürte, wie sie mit einer Hand auf mein Schulterblatt klopfte. Ich löste mich von ihr und sah, wie sie mich verlegen anblickte.

„Alles okay bei dir?", wollte ich wissen.

„Darf ich noch kurz auf die Toilette?", fragte Zsa Zsa und ich nickte. Sie verschwand für ein paar Minuten und kam zurück.

„Schatz, hast du eine Tasche oder einen Koffer dabei?", wollte ich von ihr wissen, weil ich nur sie und ihre Handtasche wahrgenommen haben.

„Nein, ich bin nur so hier", sagte sie.

„Okay", entgegnete ich und wusste, dass etwas nicht stimmt.

„In Warschau hatte ich ganz viel Zeit nachzudenken. Wegen uns. Und mir ist etwas klar geworden. Ich bin deine zweite Wahl. Ein B-Produkt und das werde ich für immer sein", begann Zsa Zsa zu erklären.

„Nein, du bist nicht zweite Wahl. Ich war von den Geschehnissen überrumpelt. Ich habe schlicht etwas Zeit benötigt, um mich zu öffnen. Zsa Zsa, du musst mir glauben", sagte ich entschlossen.

„Ich habe mich in dich verliebt, in dem Moment, als du dich in der Lobby zu mir, Csenge und Gábor gestellt hast. Sag mir, dass ich dir in dem Moment aufgefallen bin", wollte Zsa Zsa von mir wissen.

„Ich hielt dich für äusserst attraktiv. Aber ich war mit Sonja zusammen", sagte ich.

„Und dort, wo wir Schenkel an Schenkel in der Khao San Road nebeneinander sassen?", fragte sie.

„Es war angenehm, aber wie gesagt, ich war mit Sonja zusammen", sagte ich offen.

„Schön hast du diesmal nicht nett gesagt. Und hast du dich während des Quickies im Hotelbad in mich verliebt?", sprach sie und machte den Sack weiter zu.

„Ich weiss es nicht. Ich genoss es, obwohl ich mich schuldig fühlte. Es hat einfach alles gepasst", sagte ich.

„Ich frage, ob du dich in mich verliebt hast?", kam der Boomerang zurück.

„Das kann ich dir wirklich nicht sagen. Aber wahrscheinlich nicht", sagte ich, damit ich keine falschen Hoffnungen auslöse.

„Das meine ich. Für mich warst du immer mehr wie ich für dich. Du wärst zwar bei mir geblieben, wenn ich schwanger gewesen wäre, aber das ist auch alles. Du hättest dich vielleicht an mich gewöhnt. Aber das reicht mir nicht", sagte Zsa Zsa ziemlich aufgekratzt, was ich verstehen konnte.

„Ich verstehe, was du meinst. Aber du warst mir gegenüber früher offen wie ich", sagte ich und wurde durch Zsa Zsa unterbrochen.

„Mein Vater hat immer gesagt, dass wenn du jemanden mehr liebst, wie du geliebt wirst, hat eine Beziehung keine Zukunft. Und ich wusste, dass ich dich immer mehr lieben werde, wie du mich. Und als dann meine Periode eingesetzt hat, war das auf einmal wie eine Befreiung für mich. Ich wusste, dass ich das mir zuliebe beenden muss", sprach Zsa Zsa den Tränen nahe.

„Warum hast du dann nichts am Telefon gesagt oder durchblicken lassen?", wollte ich wissen.

„Meinst du tatsächlich, dass ich am Telefon mit dir Schluss machen würde? Das wäre richtig mies. Ich finde, man muss den Mut aufbringen und es persönlich sagen", sagte Zsa Zsa und eine Träne floss.

„Zsa Zsa, gib nicht zu früh auf. Ich bin gerade dabei, mich in dich zu verlieben. Ich habe mich so auf das Weekend mit dir gefreut", sagte ich.

„Tut mir leid. Das reicht mir nicht. Ich war viel weiter als du", sagte die Ungarin. „Ich wünsche mir eine Liebe, in der ich mit meinem Partner wie auf Sternen gleite oder alle vier Jahreszeiten auf einmal erlebe. Das will ich", sagte Zsa Zsa.

„Ich verstehe", sagte ich, obwohl ich ihre Ansichten irgendwie kitschig und masslos übertrieben fand. „Wollen wir noch was trinken oder essen gehen, um darüber zu sprechen?", wollte ich wissen.

„Nein, aber Danke für das Angebot. Ich möchte aber, dass es so nett zu Ende geht, wie bei dir und Sonja. Meinst du, das geht?", sagte Zsa Zsa.

Ich blickte ihr in die Augen und umarmte sie. „Es spricht nichts dagegen. Du bist eine grossartige Frau. Ich kann mir vorstellen, dass dich dieses Ungleichgewicht bedrückt hat", sagte ich.

„Danke. Darf ich dir noch einen Tipp geben?", frage sie mich mit einem leicht belehrenden Blick. Ich nickte ihr zu. „Sag nie über eine Frau, mit der du schläfst, dass sie nett ist, okay?", sagte Zsa Zsa sehr konstruktiv.

„Tut mir leid", sagte ich und gab ihr einen Kuss. „Du bist mehr als nett und du hast es verdient, einen Mann zu bekommen, der dich von der ersten Sekunde als das grösste Geschenk dieser Welt erkennt. Bitte entschuldige meine unbedachte Wortwahl", sagte ich.

„Kein Problem. Und sag deiner Schwester einen lieben Gruss", sagte Zsa Zsa. Sie umarmte mich.

„Werde ich", flüsterte ich in ihr Ohr.

„Danke. Leb wohl und vielen Dank, dass du für mich da warst, als ich dich gebraucht habe", sagte Zsa Zsa.

„Pass auf dich auf und danke, dass du mir nie weh getan hast. Ausser jetzt", sagte ich und die liebe Ungarin blickte mir gerührt ins Gesicht.

„Ja, und du passt auf dich auf, okay? Und ja keine Dreier mehr und so Zeugs. Das macht alles irgendwie kompliziert", sagte Zsa Zsa und lächelte mir zu. Ich werde sie vermissen.

„Darf ich dir jetzt noch ‚Ich lieb dich' sagen?", fragte ich sie.

„Ist ein bisschen spät. Und ich glaube, du weisst, dass ich es nicht zu sagen brauche", sprach die junge und weise Magyarin. Wir drückten uns fest und Zsa Zsa verliess für immer meine Wohnung.

Das kam für mich unerwartet. Ich brauchte eine Weile, um mich zu fangen. Aber sie hatte recht. Wenn ich eine Frau liebe und nicht die gleichen Gefühle zurückbekomme, würde ich mit ihr zusammen bleiben wollen?

Ich musste an den Rückflug mit Richard und Xavier denken. Wie sie mich davor bewahren wollten, mit einer Frau ein Kind zu haben, die ich nicht wirklich abgöttisch liebte. Auch musste ich wieder an Richards Schicksalsschlag denken und bekam wie durch ein Wunder die Zuversicht, dass ich meine Frauengeschichten überstehen kann. Alle drei Beziehungen waren nun zu Ende. Es war fast so, als ob ich jetzt ohne Altlasten in Dubai angekommen wäre. So, wie ich es ursprünglich wollte. Ich war frei wie ein Vogel.

Aber das alles hat mir eines vor Augen geführt. Treue ist der Schlüssel zum Glück. Jetzt weiss ich, was auf dem Spiel steht, wenn ich wie ein Tier unter dem Gartenzaun hindurchfresse. Der damit verbundene Unmut macht sogar vor loyalen Mitbewohner oder Freunden nicht halt und die Spur der Verwüstung könnte im schlimmsten Fall sogar noch ein ungeborenes Leben in Mittleidenschaft ziehen, das mit den Auswüchsen zu leben hätte.

Mein Handy bimmelte und riss mich aus meinen Gedanken.

„Falls du Lust hast, können wir morgen was unternehmen oder zusammen essen gehen. Ich esse auch noch andere Sachen als Hotdogs oder Burger", schrieb Moe. Sie und meine Schwester hatten recht. Mein Lotterleben muss aufhören. Ich bin gespannt, was diese Stadt und mein neues Leben für mich bereithalten.

Ich sah das Album „Mensch" aufgerichtet neben meinem Schallplattenspieler stehen. Sonja glaubte, dass mir ihr Lieblingssong auf dem Album Kraft und Zuversicht schenken wird. Ich ging rüber und legte die Vinylplatte auf den Spieler und suchte ihre Markierung. Ein kleines Kreuz mit schwarzem Kugelschreiber stand vor dem Song „Demo (Letzter Tag)". Es war das letzte Lied auf dem Album. Der Schallplattenspieler knackste kurz und ich legte die Nadel vorsichtig auf die entsprechende Kerbe. Der Moment hatte schon jetzt Tiefgang. Ich spürte das.

„Weiß man, wie oft ein Herz brechen kann?

Wie viele Sinne hat der Wahn?

Lohnen sich Gefühle?

Wie viele Tränen passen in einen Kanal?

Leben wir noch mal?

Warum wacht man auf?

Was heilt die Zeit?

Ich bin

Dein siebter Sinn

Dein doppelter Boden

Dein zweites Gesicht

Du bist

Eine kluge Prognose

Das Prinzip Hoffnung

Ein Leuchtstreifen aus der Nacht

Irgendwann find' und lieb' ich dich

Ich bin eine deiner Farben

Kannst mich wählen

Kannst sie tragen

Kannst sie bleichen

Verrat' dir alle Geheimzahlen

Werd' dir die kühnsten Träume ausmalen

Werd' dir erklären, wovon ich nichts versteh

Ich bin

Dein siebter Sinn

Dein doppelter Boden

Dein zweites Gesicht

Du bist

Eine sichre Prognose

Das Prinzip Hoffnung

Ein Leuchtstreifen aus der Nacht

Irgendwann find' und lieb' ich dich"

Das Lied bereitete mir eine Gänsehaut. Vielleicht werde ich meine Traumfrau eines Tages (wieder)finden und sie bedingungslos lieben. Alles andere hätte sie nicht verdient.

FORTSETZUNG FOLGT (Nordlichter)

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5 Kommentare
AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Die Geschichte ist unheimlich spannend. Den Martin halte ich aber für seine 27 Jahre für sehr unreif. Er sieht sich selbst für geradlinig an , sieht dauernd andere attraktive Frauen und sieht sich Versuchungen ausgesetzt.

GeorgnGeorgnvor mehr als 1 Jahr

Ich habe diese Story regelrecht verschlungen. Fantastisch geschrieben und von mir 5 Sterne. Ich weiß nicht was deine Intention ist wie die Story enden soll, aber es wäre zu schön wenn sich Martin und Sonja sich am Ende noch finden. Er könnte sie vielleicht aus einer prekären Lage befreien und so wieder zu ihr finden. Nur so eine Idee von mir. Daumen hoch. Gruß GN

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

Also ganz ehrlich, das mit Stacy war härter als ich gedacht hätte. Ich hoffe das die beiden ihre Freundschaft wieder aufnehmen können. Scheinbar hat er außer moe ja niemanden mehr in Dubai. Ich bin echt gespannt wie es weitergeht.

Grüße T. H.

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

Wenn er ein gutes Ende will, muss er normal werden und sich neu mit Moe verbinden oder Stacy war die geil Richtige.

Der große Widerspruch in der Geschichte ist das infantile Gehabe in Verbindung mit einem Airline Piloten dieser Größe.

LennierLenniervor mehr als 1 Jahr

Danke für diese großartige, lange Geschichte.

Ich konnte es immer kaum abwarten, bis es weitergeht.

Ich freue mich schon auf die Nordlichter.

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