Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Magische Welten 04

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Du musst auch nicht springen", versuche ich zu beschwichtigen.

Er blickt mich unsicher an. Doch als ich erneut auf den Wasserfall zu schwimme, folgt er mir. Auch er klettert nach oben und begibt sich auf den Felsen.

„Du musst nicht springen", versichere ich ihm.

„Ich klettere jetzt garantiert nicht wieder zurück", grinst er.

Trotzdem blickt er ein wenig besorgt in die Tiefe. Ich spüre seine Anspannung.

„Du musst keinen Kopfsprung machen. Spring das erste Mal lieber mit den Füßen voraus und leg dabei die Arme ganz nahe an deinen Körper. Halte die Hände ganz flach gegen die Oberschenkel gedrückt", weise ich ihn an.

Ich zeige ihm am Felsen, direkt an der Kante, von der wir springen werden, wie ich es meine. Als er es mir nachmacht, korrigiere ich ihn ein wenig. Dann bin ich zufrieden. Allerdings hoffe ich, dass er auch im Sprung diese Haltung einnimmt.

„Ich springe voraus und zeige es dir", sage ich.

„Das ist nett von dir", meint er.

Ich stelle mich an die Kante und springe ab. Dieses Mal mache ich keinen Kopfsprung, ich zeige ihm, wie man mit den Füßen voraus ins Wasser eintauchen kann. Dies ist für das erste Mal sicher die richtige Variante.

Als ich unten bin, ins Wasser eintauche und wenig später wieder an die Oberfläche gelange, sehe ich, wie sich Thomas an der Absprungstelle in Position bringt.

„Warte, ich schwimme zuerst weg und mache dir Platz", rufe ich nach oben.

Ich tue, was ich angekündigt habe, halte außer der Gefahrenzone an, schaue nach oben und nicke ihm aufmunternd zu. Thomas schaut noch einmal nach unten und ich fürchte schon fast, dass er doch nicht springt. Dann aber scheint er sich entschieden zu haben und ist wenig später auch schon auf dem Weg nach unten.

Er befolgt genau meine Ratschläge, legt einen perfekten Sprung hin und taucht, ohne zu spritzen, in den See ein. Thomas ist, das muss ich anerkennen, ein gelehriger Schüler.

Prustend aber mit Begeisterung in den Augen, taucht er wieder auf und kommt direkt auf mich zu geschwommen. Als er mich erreicht umarmt er mich stürmisch und zieht mich an sich heran.

„Das ist der Wahnsinn!", schwärmt er. „Springen wir noch einmal?"

„Wenn du es möchtest", antworte ich.

Ich muss über so viel Begeisterung lachen, finde es aber unglaublich süß. Er ist unbeschwert wie ein kleiner Junge. Es sind seltene und für mich sehr wertvolle Momente.

Schnell gebe ich ihm einen keuschen Kuss auf die Wange und löse mich von ihm. Zum Einstieg schwimmen wir um die Wette und ich gewinne. Schnell klettere ich nach oben und bin wenig später auch schon wieder auf dem Weg nach unten. Diesmal mache ich einen doppelten Salto.

„Wow, das sieht cool aus", ruft mir Thomas zu.

Er springt noch einmal mit den Füßen voraus und macht sich nach seinem Auftauchen auch schon wieder auf den Weg nach oben. Ich kann die helle Begeisterung in seinen Augen sehen und wir springen noch einige Male an diesem Nachmittag.

Als wir schon ganz durchgeweicht sind, schwimme ich zum Ufer zurück, nehme ein Handtuch und lege mich auf die Decke. Thomas springt noch ein letztes Mal und ich beobachte ihn in seiner kindlichen Begeisterung.

Als auch er ans Ufer kommt, nimmt er sich ein Handtuch und wickelt sich darin ein. Er zittert am ganzen Körper. Wir sind definitiv zu lange im Wasser geblieben, aber es hat unheimlich Spaß gemacht.

Als er sich neben mich auf die Decke legt, verspüre ich den Drang, ihn zu küssen. Einen Moment versuche ich mich zurückzuhalten, gebe dann aber meinen Gefühlen nach. Warum soll ich mich zurückhalten?

Ich beuge mich zu ihm hinüber, blicke ihm tief in die Augen und lege meine Lippen ganz langsam auf die seinen. Als diese sich berühren, explodieren die Schmetterlinge in meinem Bauch. Ein heftiges Kribbeln macht sich auf meiner Haut bemerkbar und ich schmelze dahin. Ich sinke in seine Arme und gebe mich einfach nur noch willenlos dem Kuss hin.

Auch Thomas scheint verzaubert zu sein und so lösen wir den Kuss erst, als wir beide keine Luft mehr bekommen. Ich sauge gierig Sauerstoff in meine Lunge und schaue ihm tief in die Augen.

„Könntest du dir vorstellen, bei mir im Schattenreich zu leben?", frage ich schüchtern.

„Bei dir?"

„Ich kann nicht weg. Ich habe eine Verpflichtung."

„Als was soll ich bei dir leben?"

„Was könntest du dir vorstellen?"

„Als dein Freund?", meint er zaghaft.

„Mehr nicht?", frage ich schmunzelnd.

Einen Augenblick schaut er mich aus weit aufgerissenen Augen an. Ich sehe, dass er nicht sofort versteht, was ich meine. Dann aber schleicht sich auch auf sein Gesicht das Lächeln der Erkenntnis.

„Du meinst ...?"

„... als mein König", sage ich entschlossen.

„Das geht?"

„Der Mann der Königin ist automatisch der König", schmunzle ich.

„Ist das ein Heiratsantrag?"

„Wonach sieht es sonst aus?", grinse ich.

„Jetzt erwartest du, dass ich ja sage?"

„Nur, wenn du es wirklich willst."

„Natürlich will ich", meint er voller Begeisterung.

Thomas zieht mich in eine innige Umarmung und küsst mich voller Leidenschaft. Und ich, ich sinke in seine Arme und bin restlos glücklich.

Epilog

„Jetzt weiß ich, warum Gordin immer so gerne hier auf dieser Bank gesessen hat", lache ich.

„Das kann ich mir gut vorstellen. Wenn du nicht mit Orion eine Runde drehst, bist du nur auf dieser Bank", grinst Thomas.

„Ich mache immerhin noch die ganze Hausarbeit. Ich bin nicht, wie andere Königinnen, die einen Hofstaat an Bediensteten haben."

Thomas, der nun direkt vor mir steht, lacht laut auf. Ich finde das unglaublich gemein.

„Was gibt es da zu lachen?", frage ich empört.

„Du musst im wahrsten Sinne des Wortes keinen Finger rühren. Du musst ja nicht einmal mit dem Finger schnipsen und schon ist die Arbeit getan."

„Aber ich muss es mir wünschen", lache nun auch ich.

„Oma, Oma, es ist so schön hier", ruft mir Amelie zu.

„Ja, mein Schatz, hier ist es wirklich wunderschön."

„Warum ist Mama nicht da?"

„Deine Mama ist nun Königin und muss ein Königreich führen."

„Ist das anstrengend?"

„Mit den richtigen Freunden nicht. Da macht es sogar Spaß, weil man viel bewegen kann."

„Hast du viel bewegt, als du noch Königin warst?"

„Ich hoffe es. Ich hoffe es aus tiefster Seele."

„Deine Oma ist eine der ganz großen Königinnen. Sie ist nur ein wenig bescheiden", grinst Thomas.

„Opa, bist du unglücklich, weil du keinen Drachen hast?"

„Ich brauche keinen Drachen, um glücklich zu sein. Natürlich wäre es schön. Aber ich liebe deine Oma von ganzem Herzen."

„Aber ich bekomme einen Drachen?"

„Ja, mein Schatz, du wirst eines Tages eine Drachenreiterin und später auch Königin sein."

„Schau, da kommt Orion. Wer sitzt denn auf ihm?", will Amelie wissen.

„Das kann nur Noemi sein."

„Oh meine Patentante. Das ist schön, dass sie mich besucht."

Tatsächlich landet Orion auch schon wenig später auf der Wiese und Noemi lässt sich von ihm heruntergleiten. Sie streichelt ihm liebevoll über seine Nüstern und weiße Wölkchen kommen heraus.

„Ich mache ein Taxiunternehmen auf", grinst mein Seelenverwandter.

„Du bist der beste Schattendrache, den es gibt", antworte ich ihm

„Die anderen könnten doch auch etwas mithelfen."

„Ich glaube, Noemi liebt dich über alles."

„Ich sie doch auch."

In dem Moment löst sich Noemi und kommt auf uns zu. Meine Enkelin kann sich nicht mehr halten und läuft mit ausgestreckten Ärmchen auf sie zu und springt sie an. Wenn die Frau sie nicht geistesgegenwärtig auffangen würde, könnte diese Begrüßung ein schmerzvolles Ende nehmen. Doch auf Noemi ist Verlass.

„Noemi, Noemi, schön dass du uns besuchst."

„Ich wollte zu deiner Oma."

„Aber halten kannst du mich trotzdem", meckert die Kleine.

Inzwischen sind die beiden zur Bank gekommen. Amelie hat natürlich nicht einen Schritt gemacht.

„Hallo Tante Vera. Wie geht es dir?"

"Gut natürlich, seit ich in Rente bin."

„Ich habe es zuerst gar nicht glauben können, dass du abdankst und Felicitas die Krone übergibst."

„Weißt du, es ist Zeit, dass die Jungen übernehmen. Sie haben neue Ideen und sollen sie auch umsetzen können. Wir hatten unsere Chance. Thomas und ich sind froh, hier in der magischen Welt unser Leben noch zu genießen."

„Ja, die Zeit vergeht", stimmt mir Noemi zu.

„Du sagst es. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich zu euch ins Reich der Menschen gekommen bin, wie du mir immer entgegengelaufen und in die Arme gesprungen bist. Da warst du in etwa so alt, wie Amelie heute."

„Du warst, bist und wirst immer mein großes Vorbild sein."

„Übertreib nur nicht. Du hast Großartiges erreicht. Du bist Bürgermeisterin in der wichtigsten Siedlung im Reich der Menschen. Alle anderen orientieren sich an dir."

„Und wem habe ich das zu verdanken?"

„Dir, nur dir allein."

„Das stimmt nicht und das weißt du ganz genau. In der Welt, in der ich gelebt habe, bevor du gekommen bist, hätte ich nicht die geringste Chance gehabt, auch nur irgendetwas aus meinem Leben zu machen.

Du hast mir die Möglichkeit gegeben, in deinem Reich zu studieren und mir das Wissen anzueignen, um etwas aus mir zu machen. Du hast aber vor allem das Frauenbild in meiner Welt völlig verändert. Nicht durch Vorschriften und Gesetze, nein, allein durch dein Vorbild."

„Das kann schon sein. Aber letztendlich hast du die Chance ergriffen und das Beste daraus gemacht."

„Ach ja, wegen dem Besten. Ich wollte dich und Thomas zur Eröffnung der neuen Universität in meiner Siedlung einladen."

„Sollte da nicht Felicitas kommen. Sie ist nun die Königin."

„Für mich wirst immer du die Königin sein."

„Das sage ich auch immer", meldet sich jemand, der gerade die Wiese heraufkommt.

„Anna, schön dich zu sehen. Wie geht es deinem Vater?", meint Noemi.

„Der alte Kautz tut gar nichts mehr. Er lässt mich die ganze Arbeit machen und spielt sich dann als der oberste Magier auf. Dabei habe ich schon lange die Geschäfte übernommen."

„Er kann halt immer noch nicht so richtig loslassen."

„Schau dir Vera an. Sie redet Felicitas überhaupt nicht mehr drein. Sie entspannt sich, fliegt auf Orion, genießt die Zeit mit ihrem Mann und hütet das Enkelkind. Schöner kann man es doch nicht haben", beklagt sich Anna.

„Schöner kann man es echt nicht mehr haben", stimme ich zu. Dabei lächle ich alle an. „Es ist schön, wenn ich euch alle um mich habe."

ENDE

Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
46 Kommentare
docritterdocrittervor etwa 1 Monat

Tomas ist nicht der zweite Mensch im Drachen Land sondern der vierte nach Amy, ihrer Mutter und Gerda.

AnonymousAnonymvor 2 Monaten

... wann geht's weiter?

1000mal besser wie der Sexkram!

AnonymousAnonymvor 4 Monaten

Ich habe zwei Tage meines Lebens für alle 4 Episoden geopfert und ich bereue keine einzige Minute. Vielen herzlichen Dank. Mike

truckermentruckermenvor 7 Monaten

Danke für diese Tolle Serie. Du kannst Geschichten schreiben, wie kein anderer. Sie sind immer voller Spannung und man nuss sie einfach zu Ende lesen. Egal welches Genre. Danke dafür.

AugustusAureliusAugustusAureliusvor 8 Monaten

Danke für dieses schöne Märchen und auch Danke, das Du soviel wahres über den Zustand unserer heutigen Welt geschrieben hast.

Zeig mehr
Teile diese Geschichte

LESEN SIE MEHR VON DIESER REIHE

Magische Welten 03 Vorheriger Teil

ÄHNLICHE Geschichten

Die Macht des Drachens Eine Kriegerin flieht von ihrem König und erlebt Abenteuer.
Die Köningin der Drachen Ein Mächen vom Dorf erlebt einen rasanten Aufstieg
Die Wikingerfibel Teil 01 Eine Frau steigt für einige Zeit aus, erlebt dann aber ....
Legenda Major Ein Buch führt in eine fantastische Welt
Zufällige Begegnung Ich komme einer jungen Frau zu Hilfe.
Mehr Geschichten