Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Legenda Major - Aurorae Mundi

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

„Und doch ist so unglaublich viel passiert", bestätige ich.

„Was erzählen wir meinen Eltern?"

„Ich weiß es noch nicht. Lassen wir das Gespräch auf uns zukommen."

Das Portal finde ich schnell, wir passieren es und sind in unserer Welt. Erstaunt stelle ich fest, wie wenig mir die Hochhäuser und die riesigen Städte, die vielen Menschen und die schlechte Luft gefehlt haben.

„Ich hatte mein Leben schöner in Erinnerung", grinst Lea.

„Ich bin auch nicht sonderlich begeistert", gestehe ich.

Den Atlantik überquere ich deutlich schneller als noch beim Hinflug. Man merkt, dass ich inzwischen wesentlich mehr Übung und Ausdauer habe. Als ich im Erholungsgebiet lande, ist es noch etwas hell, aber keiner sieht uns.

Wir machen uns gleich auf den Weg zu meinen Eltern. Sie sind zu meiner Überraschung tatsächlich zu Hause. Als ich noch da war, gab es nur wenige Tage, an denen sie nicht auf Geschäftsreise waren.

„Hallo Mum, Dad", grüße ich die beiden. Auch Lea grüßt, wenn auch zurückhaltend.

„Hallo Aurora, wo warst du?", will meine Mutter wissen.

„Wir sind ins Land der magischen Wesen gereist."

„Gereist?", will sie wissen. Dabei wirft sie Lea einen unsicheren Seitenblick zu.

„Wir sind geflogen, wenn du es genau wissen willst. Wir sind ins Reich der Mitte gereist und haben gekämpft. Ich bin dort nun Königin."

„So etwas haben wir erwartet", meint mein Vater trocken.

„Eigentlich sind wir nur gekommen, euch zu sagen, dass wir in Zukunft dort leben werden."

„Und dein Abi?", wirft mein Vater ein.

„Was soll ich dort mit einem Abi? Ich bin Königin."

„Du musst selbst wissen, was du willst."

„Das weiß ich. Ich geh nur noch schnell ein paar Sachen holen, dann bin ich weg."

So mache ich es auch. Lea kommt mit. Sie will nicht mit meinen Eltern allein zurückbleiben.

„Die sind aber komisch", meint sie.

„Die waren immer schon so."

„So krass habe ich sie nicht in Erinnerung."

„Dir kommt es nur deshalb krasser vor, weil du dir erwarten würdest, dass sie weinen und traurig sind. Aber das tun sie nicht, weil sie es nicht können."

„Wir verschwinden hier so schnell wie möglich!", flüstert sie mir zu.

Ich beeile mich. Packe nur schnell ein paar persönliche Gegenstände und ein paar Klamotten, die ich nicht zurücklassen will, in eine Tasche und wenig später machen wir uns auch schon auf den Weg zu Leas Eltern.

Da meine Freundin nur drei Straßen weiter wohnt, sind wir bald dort. Lea nimmt den Schlüssel aus der Tasche und sperrt auf.

„Komm herein!", sagt sie.

Wir ziehen unsere Schuhe aus, ich lasse meine Tasche im Flur stehen. Unsicher gehen wir in die Küche, wo die Eltern meiner Freundin am Tisch sitzen. Sie schauen überrascht auf, als sie uns sehen. Ihre Mutter springt sofort auf, kommt auf Lea zu und nimmt sie in den Arm.

„Wo wart ihr denn? Ich habe mir solche Sorgen gemacht", sagt sie vorwurfsvoll.

„Ich war mit Aurora."

Nun erst schaut ihre Mutter zu mir. Sie deutet ein Kopfnicken als Gruß an. Wir kennen uns schon lange.

„Frau Erensen, ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden, Lea war tatsächlich mit mir. Wir waren in einer ganz anderen Welt, meiner eigentlichen Heimat."

„Was heißt deiner eigentlichen Heimat? Die ist doch hier?"

Lea schaut mich unsicher an, so als wollte sie mich fragen, was wir jetzt machen. Aber ich habe beschlossen die Wahrheit zu sagen. Ich will ihre Eltern, die immer gut zu ihr und auch zu mir waren, nicht belügen.

„Ich bin die Tochter einer Königin in einem Land, das man nur über ein geheimes Portal betreten kann. Meine Mutter war ermordet worden und so hat eine gute Freundin von ihr, mich in Sicherheit bringen wollen."

Ich erzähle die ganze Geschichte. Die Eltern von Lea hören mir gebannt zu. Sie unterbrechen mich nicht ein einziges Mal. Als ich nichts mehr sage, schauen sie mich mit großen Augen an.

„Das gibt es nicht. Du willst ein Drache sein?"

„Ich will es nicht sein, ich bin es."

„Das kann ich nicht glauben", meint die Mutter.

„Ich kann mich hier drinnen nicht verwandeln, dann würde ich das Haus zerstören. Aber ich kann Magie wirken lassen", schlage ich vor.

Ich schaue kurz zu Lea, die etwas blass im Gesicht dasitzt und mir komplett das Reden überlassen hat. Ich lächle ihr aufmunternd zu und breite meine Hand aus. Sofort lasse ich eine kleine Flamme darauf erscheinen, gefolgt von einem klitzekleinen Wirbelwind und anschließend lasse ich Erdbeeren in meiner Hand wachsen. Diese reiche ich Leas Mutter.

„Die schmecken echt lecker", versichere ich.

„Und jetzt?", erkundigt sich Leas Vater.

„Wir möchten dort leben, ich habe dort auch einen Mann gefunden, ich fühle mich dort wohl", meldet sich Lea schüchtern zu Wort.

„Du wirst uns aber fehlen", gibt ihre Mutter zu bedenken.

„Ich kann euch besuchen. Aurora kann mich zu euch bringen, das ist kein Problem."

„Ich denke, ich kann euch auch mit in mein Reich nehmen. Dann könnt ihr euch davon überzeugen, dass es eurer Tochter dort gut geht."

„Das geht?", will Lea wissen.

„Wenn du auf mir fliegen kannst, warum sollten es deine Eltern nicht auch hinbekommen?"

„Aber dürfen sie in dein Reich?"

Ich ziehe die rechte Augenbraue hoch und muss schmunzeln. Die sonst so mutige Lea steckt voller Bedenken und Sorgen.

„Ich bin die Königin. Wer sollte es mir verbieten. Außerdem lebst du ja auch dort", antworte ich.

„Das wäre schön", schwärmt Lea. „Sie könnten im Schloss wohnen?"

„Wir haben genügend Zimmer", gebe ich kichernd zur Antwort.

„Wir sollen auf einem Drachen fliegen?", meldet sich Leas Vater zu Wort.

„Das ist so cool, sage ich dir!", versichert ihm seine Tochter.

Epilog

„Mama, war diese Aurora, von der du gestern erzählt hast, wirklich meine Urgroßmutter?"

„Ja, mein Schatz. Sie war deine Urgroßmutter."

„Was ist dann aus ihr geworden?"

„Sie hat geheiratet und hat Kinder bekommen."

„Und Enkelkinder", kichert die Kleine.

„Drei an der Zahl", sagt die Mutter.

„War sie eine gute Königin?"

„Sie hat aus dem Reich der Mitte und des Südens ein blühendes Land gemacht, hat dem Volk Wohlstand und Frieden und ein glückliches Leben gebracht. Sie hat zusammen mit ihrer Freundin Greta ein gutes Schulsystem aufgebaut, Krankenstationen und vieles mehr."

„Und was ist aus Lea geworden?"

„Sie hat Gerd geheiratet, vier Kinder bekommen und hat Königin Everia im Reich des Nordens und des Ostens beraten. Sie war aber auch oft bei Aurora, vor allem, wenn sie ihre Eltern besucht haben."

„Waren die oft bei ihr?"

„Ganz oft. Eltern haben ihre Kinder ganz lieb, auch wenn diese ihren eigenen Weg gehen und erfolgreich sind. Sie werden immer ihre Kinder bleiben.

„Hat Everia auch geheiratet?"

„Du bist heute aber neugierig."

„Ich will eben wissen, was aus den Menschen, die in der Erzählung vorgekommen sind, geworden ist."

„Auch Everia hat geheiratet, wurde Königin und auch sie hat ihr Land gut verwaltet. Lea war ihr dabei eine große Hilfe. Vor allem aber war ihr die Freundschaft mit Aurora wichtig. Am Anfang hat sie oft um Rat gefragt, aber schon bald ist sie in ihre Rolle hineingewachsen und wusste selbst, was das Beste für ihr Land war."

„Was ist eigentlich aus dem bösen Lord geworden, wie hieß der noch? Kemenor?"

„Der hat noch lange gelebt und musste miterleben, wie das Land aufgeblüht ist, wie das Volk Aurora geliebt hat. Sie hat ihn einmal im Monat im Kerker besucht. Einmal hat er sie dabei gefragt, warum sie auf das Land und nicht auf sich selbst schauen würde."

„Und was hat sie gesagt?"

„Weil es meine Aufgabe ist. Königin zu sein ist kein Privileg, es ist eine Verpflichtung."

„Hat er das verstanden?"

„Ich fürchte nicht. Männer wie dieser Lord haben eine sehr einseitige Sicht auf die Dinge. Aber das war Aurora egal. Sie hat sich auch nicht viel Mühe gegeben, es ihm zu erklären."

„Ist für dich Königin sein auch eine Verpflichtung?"

„Natürlich!"

„Ist es eine Last?"

„Manchmal schon. Doch, wenn ich sehe, dass es den Menschen in meinem Land gutgeht, dann bin ich glücklich und zufrieden. Ich muss, wie Aurora, immer an Serafina denken."

„Wie meinst du das?"

„Sie war ein Mädchen in deinem Alter. Sie hätte das Recht gehabt, eine glückliche Kindheit zu erleben und nicht Entbehrungen, Hunger und Sorgen. Sie hatte früh erwachsen werden müssen."

„Aber warum ist sie dann ein Vorbild?"

„Wenn es den Kindern heute gutgeht, dann geht es auch allen anderen gut. Serafina war für Aurora stellvertretend für das Volk. Durch sie war das Volk keine große, graue Masse, sondern ein Mensch, etwas Konkretes, etwas, wofür es sich lohnt, sich einzusetzen und zu kämpfen. Serafina durfte Zeit ihres Lebens bei Aurora wohnen und sie standen sich sehr nahe."

„Was ist aus dem Mädchen geworden?"

„Sie hat bei Greta gelernt, hat sich weitergebildet, weil Aurora Bücher aus ihrer Welt ins Reich der Mitte und des Südens mitgebracht hat und Serafina hat schließlich ein modernes Schulsystem aufgebaut."

„Ich bin froh, dass du mir die Geschichte erzählt hast. Ich sehe die Welt nun mit anderen Augen."

„Das ist gut, denn eines Tages wirst du Königin dieses Land sein und dann wirst du Verantwortung für das Volk übernehmen müssen."

„Das werde ich, versprochen! Ich will sein wie Aurora!"

ENDE

Bitte bewerte dies Geschichte
Der Autor würde sich über dein Feedback freuen.
  • KOMMENTARE
Anonymous
Our Comments Policy is available in the Lit FAQ
Posten als:
Anonym
35 Kommentare
AnonymousAnonymvor 3 Monaten

Wie immer ist eine Geschichte vom Freudenspemder eine Geschichte zum nachdenken. Eine fesselnde und doch in kleinen Teilen Realitätsfern.

Mir persönlich zu Emanzipiert.. zu sehr auf „Frauen“ sind das bessere Geschlecht…. Schade eigentlich hätte mehr Post-Gender sein können..

Vom gibt es 5/5

MiMa66MiMa66vor 9 Monaten

Hallo,

es gibt bei Bookrix "Die Wikingerfibel Band 1-4" vom Freudenspender. Sind im Kindle Format und kosten pro Band 0,99 €.

MKleinMKleinvor etwa 1 Jahr

Lieber Freudenspender

Ich liebe deine Geschichten über die magischen Welten.

Egal ob "Die Macht des Drachen","Magische Welten" oder "Legenda Major".

Sie gehören eindeutig zu meinen Lieblingsgeschichten und ich lese sie immer und immer wieder. Leider hattest du mir ja geschrieben, das du keine Geschichten dieser Art mehr in Planung hast. Schade.

Ein Tip an alle Fans von Freudenspender.

Die angesprochenen Storys findet ihr auch als kostenlose eBooks bei

bookrix. Wer sich dort kostenlos anmeldet kann seine Romane herunterladen. So hab ich es gemacht. Leider gibt es viel zu wenige Autoren die sich soviel Mühe bei ihren Geschichten geben.

Du bist ein Vorbild für mich. Und du zeigst das man hier auch richtige Literatur finden kann. Nicht nur reine Fickgeschichten.

Und wer weiß: Vielleicht kommt ja noch mehr dieser Art von dir.

Und vielleicht erscheint einmal "Die Piratenbraut" als eBook.

Würde mich freuen.

Liebe Grüße

MKlein

AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Schade gibts solche tollen Geschichten nicht mehr

DANKE

docritterdocrittervor mehr als 1 Jahr

das ist die bester aller magischen Geschichten

Zeig mehr
Teile diese Geschichte

LESEN SIE MEHR VON DIESER REIHE

ÄHNLICHE Geschichten

Die Macht des Drachens Eine Kriegerin flieht von ihrem König und erlebt Abenteuer.
Magische Welten Eine verwönte Prinzessin wird zur tapferen Kriegerin.
Die Köningin der Drachen Ein Mächen vom Dorf erlebt einen rasanten Aufstieg
Die Wikingerfibel Teil 01 Eine Frau steigt für einige Zeit aus, erlebt dann aber ....
Sehnsucht nach dem Tod Eine junge behinderte Frau sehnst sich nach dem Tod.
Mehr Geschichten